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Es war der perfekte Abend. Ich war wie die letzten Wochenenden häufig wieder einmal mit meinen zwei besten Freunden unterwegs. Nach langer Überredungskunst, war es auch Ethan gelungen seine Freundin davon zu überzeugen mitgehen zu können. Wieso sie nicht einfach am selben Abend etwas mit ihren Freundinnen unternahm, verstand keiner von uns. Aber die Logik einer Frau war ohnehin schwer zu durchleuchten. "Komm schon, man. Die Zeit rennt uns davon, wir wollen die Stunden doch wohl auskosten oder nicht?", spornte ich ihn an, während ich am Türrahmen lehnte und abermals meine Finger über das Holz tippen ließ. Nachdem er seiner Zukünftigen den zehnten Abschiedskuss verpasst hatte und nun auch Clark die Augen verdrehte und mich lachend mit nach draußen zog, machten wir uns endlich auf den Weg. "Du wirst nochmal echt zur Pussy, Ethan.", neckte unser gut gebildeter Freund ihn und belustigt zuckten meine Mundwinkel, während Ethan das Ganze so gar nicht lustig fand und lediglich einen finsterten Blick in unsere Richtung warf. "Sowas nennt man Liebe, meine Herren." Ein guter Konter, mit dem ich allerdings seit 4 Monaten nichts mehr anfangen konnte. Die Trennung von Lindsay schmerzte noch heute insgeheim, was ich allerdings gut überspielte. Die Ablenkung mit anderen Frauen schaffte es mich nicht einbrechen zu lassen und auch meine Freunde halfen mir gut darüber hinweg. Inzwischen arbeitete ich nicht mehr an der Universität, sondern ging wieder meinem Beruf als FBI Agent nach. Nachdem ich zwei Monate Miami wieder sicher gemacht hatte, versetzte man mich zurück nach New York, wo ich nun Teamleiter war. Mir fehlte diese Arbeit und ich spürte, dass sie mich so viel besser auslastete, als der Job als Lehrer.
In lässigem Gang, liefen wir durch die New Yorker Straßen, bis uns eine der Bars gefiel. Zielstrebig stieß ich die Tür offen, als sei ich Anführer einer coolen Gang. Wie so oft ließen die Jungs mich vorgehen, als sei ich ihr persönlicher Beschützer. Sie bewunderten mich für meinen Job und den trainierten Körper, der nicht nur bei den Frauen Eindruck schinden konnte. Einzig ein sturzbesoffener Kerl hatte sich einmal getraut sich mit mir anzulegen und das war, als ich mit Lindsay in Miami war. Allein wenn ich ihren Namen nur dachte, stieß es mir bitter auf und meine Muskeln verkrampften sich wie automatisch. Prüfend legte mir Ethan eine Hand auf die Schulter und zwang mich vor der Bar anzuhalten. "Wasn' so plötzlich los, du wirkst verspannt? Ich glaub Du brauchst erstmal nen ordentlichen Shot und nen Whiskey - Wir hätten gern drei Whiskey und Tequilla." Bestimmend schob er mich noch ein Stück voran, sodass ich auf dem Barhocker platznehmen konnte. Ich gab mir nun sicher nicht die Blöße darüber zu sprechen und als eine hübsche Brünette meinen Weg kreuzte, verblassten die Gedanken wie automatisch. Verführerisch lächelnd zog ich meine Mundwinkel nach oben, woraufhin ihre Wangen sich leicht röteten und ihre Haare verlegen durch die Locken strichen. "Wenn sie allein da ist, dann ist die heute noch fällig.", gab ich grinsend von mir und prostete meinen Begleitern zu, die mit einem dreckigen Lachen einstimmten. Normalerweise war ich nicht so, doch die Trennung hatte einiges verändert, hatte mich verändert..

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Gemeinsam mit einer Freundin die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte, beschloss ich mich heute in der Bar zu treffen. Telefonisch machten wir dieses Treffen aus, sie meinte, ich solle bereits reingehen und wir würden uns dann an der Theke treffen, an der ich mich zurzeit befand. Ich hoffte sehr, sie würde bald auftauchen. Jede Ablenkung tat mir gut. Denn.. noch immer schmerzte es so sehr, dass ich mich von Alexander hab trennen müssen. Nun ja viel eher, beendet er die Beziehung, nachdem wir uns halbstarker Tonlage gestritten hatten. Immer wieder kreisten meine Gedanken um den einst tollsten Mann den ich in meinem Leben hatte. Und nun lag alles wie ein Scherbenhaufen direkt vor meinen Füßen. Was ist nur geschehen, dass es erst soweit kommen musste? Dennoch war ich froh, dass David für mich in all der Zeit da war, er war mir ein so guter Freund geworden. Ich schmunzelte leicht bei den Gedanken, wünschte mir jedoch auch, dass er sich bald wieder bei mir melden würde. Gerade wollte ich nicht über ihn nachdenken, geschweige denn mir Gedanken überhaupt irgendeinen Kerl machen. Dieser Abend gehörte nur mir und meiner Freundin.
Meinen Cocktail in der Hand, drehte ich mich auf dem Hocker auf dem ich saß um mich in der Bar umzusehen. Plötzlich traf mich der Schlag, dachte ich würde mir nur einbilden was ich gesehen habe. War das.. Alex? Nein, das konnte nicht sein. Wollte ich am liebsten diese Frage somit selbst beantworten. Es konnte nur so sein dass ich mich täuschte. Irgendwie sagte mir mein Gefühl allerdings etwas anderes.. Oder war auch das nur ein Streich?
Er musste es sein. Er ist es. Er schenkte mir einen Blick in sein Gesicht. Das allzu bekannte Gesicht. Die Augen die ich über alles liebte. Erneut kamen die ganzen unterdrückten Gefühle hoch, die ich einst für ihn empfand. Mein Herz schlug augenblicklich schneller, mein Atem ging stoßweise. Dachte nur im Entferntesten nicht daran, zu ihm zu gehen. Sicher, wollte er mich nicht mehr sehen..nach..der Geschichte.. Unmerklich schwer, schluckte ich, nippte von meinem Cocktail, während ich hoffte er hätte mich unter Umständen nicht gesehen oder das nur die Möglichkeit bestand dass er es überhaupt noch tun würde.

Das Glas und der Shot waren schnell geleert und auch meine zwei Begleiter hielten gut mit. Wieso also nicht gleich eine neue Runde bestellen? "Hey Schönheit, wir hätten gern noch eine Runde das Selbe.", flirtend zwinkerte ich der Barkeeperin zu, die soeben die Seiten mit ihrem Kollegen gewechselt hatte, der sich nun um die linke Barseite kümmerte. Es interessierte mich nicht groß, ob sie mich attraktiv fand, doch offenbar tat sie genau das. Verlegen lächelnd kicherte sie und schob die gefüllten Gläser über die Theke zu uns herüber. "Es muss furchtbar sein ständig von betrunkenen Typen angebaggert zu werden,hm?", setzte ich das Gespräch fort und fuhr mit dem Finger über den Glasrand, während ich unter der Beobachtung meiner Freunde stand. Diese schienen fasziniert von mir und meiner Art zu flirten zu sein. "Es kommt ganz darauf an, manchmal gibt es auch attraktive Männer, die weniger betrunken sind.", sprechen ihre roten Lippen zu mir, ihre Hand sich kokett über das Haar streichend. Dabei überhört sie die nächste Bestellung und kassiert einen Anpfiff ihres Kollegen. "Sieh zu, dass Du fertig wirst, Bethy! Die Kunden warten." Entschuldigend lächelte ich und hob das Glas in ihre Richtung an. "Ich trinke auf Dich, Bethy. Tut mir leid, dass ich Dich von der Arbeit abgehalten habe." Abwinkend schüttelte sie ihr blondes Haar und verdrehte die Augen in Richtung des Kollegen. "Er ist nur frustriert, weil ihn nie jemand anbaggert." Auflachend nickte ich und prostete nun auch Ethan und Clark zu, die das Ganze von mir inzwischen kannten. Ich wusste, wie ich das weibliche Geschelcht lockte und mir potenzielle One Night Stands heraussuchte. Am Ende des Abends wurde dann entschieden, welche tatsächlich in meine vier Wände mitkommen durfte. Vielleicht nicht die höflichste Art, allerdings half es mir unheimlich zu vergessen. Zu vergessen, was sich in meinem Inneren tatsächlich abspielte.
Zwei weitere Runden später und nach dem Versuch einer Schwarzhaarigen ein Lächeln zu entlocken, die zu Anfang noch völlig frustriert auf ein nicht aufgetauchtes Date wartete, lockte mich die Toilette. "Ich bin gleich zurück, Jungs.", teilte ich bereits leicht angeheitert mit und rutschte vom Barhocker, der um einiges höher war, als die Meisten. -
Meine Hände waschend, warf ich mir einen Blick im Spiegel zu. Lediglich meine Augen machten einen müden Eindruck, ansonsten sah ich gut aus. Mir mit den Fingerspitzen kurz durch das Haar gefahren, legte ich die Stirn in Falten und seufzte leise. "Ach, was solls." Konnte ja nicht immer alles perfekt sitzen, zumal ich so eitel auch nicht war. Bei uns Männern machten ein bisschen ungeordnete Haare zumal einen besseren Eindruck, als bei den Frauen. Draußen dröhnte mir der Bass entgegen und hinterließ ein Wummern in der Magengegend, welches mich zum Grinsen brachte. Ich mochte dieses Gefühl. Das nächste Gefühl lockte allerdings Übelkeit und Atemnot in mir hervor, denn vor mir stand Lindsay, die offenbar gerade aufstehen wollte. Was hatte sie hier zu suchen und vor allem, wie lange war sie schon hier?? Unfähig etwas zu sagen, öffneten sich meine Lippen, mein Hals schnürte sich zu und schluckend zwang ich mich doch zum Reden. "Lindsay? Bist Du gerade erst gekommen?" Etwas bescheuerteres hätte mir kaum einfallen können..

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Nur nebenbei, während ich an meinem Cocktail nippte, nahm ich wahr wie er mit der Barkeeperin in ein Gespräch verwickelt war. Sie sahen aus, als würde sie angeregt miteinander flirten. Ein unwohles Gefühl kroch in mir hoch, als ich die beiden sah. Als ich ihn mit dieser Tusse sah, die sich scheinbar nicht mal durch ihre Arbeit davon abbringen ließ, Alexander anzuflirten. Kein angenehmes Schauspiel das sich mit bot, allerdings versuchte ich so gut es eben ging, diesen Ärger hinunter zu schlucken. Beruhige dich, Lindsay.., mahnte ich mich selbst. Immerhin hatte ich keinerlei Grund mich aufzuregen, gar Eifersüchtig zu sein. Dazu hatte ich kein Recht. Nicht mehr.
Als ich am Rande mitbekam wie Alexander sich von seinem Hocker erhob, beschloss ich, mich wieder umzudrehen, so dass er nur noch meinen Rücken betrachten konnte - um mich nicht zu sehen. Ohne eine Ahnung wohin er gehen würde, vermuete jedoch zur Toilette, trank ich zuvor meinen Cocktail und beschloss, mich von hier lieber zu verziehen. Auf ein Zusammentreffen mit Alexander.. ich weiß nicht ob ich dafür schon bereit war. Sein Lächeln verursachte noch immer dieses Kribbeln in mir, welches zunichte gemacht wurde, als mir in den Sinn kam, das dieses dieser blöden Tussi vergönnt war. Es würde mich umbringen, ihm weiter dabei zusehen zu müssen. Bei Cindy würde ich mich melden, um mit ihr eine andere Bar auszukundschaften.
Gerade als ich aufstand, blieb ich stehen, als ich bemerkte das jemand vor mir stand. Langsam hob sich mein Blick, als ich in die eisblauen Augen von Alexander traf. Meine Augen in seine starrend. Ein kurzer Moment des Schweigens trat ein. Unmerklich schluckte ich den Kloß hinunter der sich in meinem Hals gebildet hatte, es brauchte einen Augenblick ehe ich ihm antwortete. Es jedenfalls versuchte. Seine Frage allerdings, irritierte mich, ließ mir dies aber nicht anmerken. "Dir auch ein Hallo, Alexander", waren die ersten Worte die aus meinem Munde kamen, mit dem Grinsen das sich allmählich langsam auf meinen Lippen bildete. "Ich bin noch nicht lange hier. Hab bisher nur einen Cocktail getrunken und.." Kurz setzte eine Pause ein, als ich darüber nachdachte, was ich zu ihm sagen könnte. Ob ich noch dieselbe Wirkung auf ihn hatte, wie damals? Vermutlich nicht, sonst würde er nicht wie wild mit den Weibern flirten. Ein Versuch war es dennoch Wert, auf den ich es gern ankommen ließ. "..Ich bin eigentlich verbaredet, meine Begleitung müsste gleich da sein." Ich schaute an ihm vorbei zum Ausgang, als würde ich tatsächlich gleich einen Typen erwarten der die Bar betritt. In was für eine Scheiße reite ich mich da eigentlich jedes Mal hinein? Innerlich schlug ich mir die Hand vor den Kopf. Nicht nur das, sondern auch das mein Herz wie wild anfing zu schlagen. Ich bin derart nervös - dieses Gefühl kannte ich schon länger nicht mehr. Und noch immer löste er dieses in mir aus. "Wow.. Es muss eine Ewigkeit her sein, da wir uns gesehen hatten. Was treibt dich denn hierher?"

Die Begrüßung zwischen uns fiel seltsam aus. Ich wusste nicht so Recht, was ich davon halten sollte und doch war es wohl verständlich, nach allem, was zwischen uns vorgefallen war. Den endgültigen Schlussstrich zog ich, aufgrund ihres Ausrutschers und der Bezichtigung nicht völlig falsch gehandelt zu haben. Lindsay sah in meinen Augen noch immer umwerfend aus, viel zu umwerfend. Sie hatte dieses Besondere an sich, die Züge eines Engels. Ihr Lächeln erhellte binnen weniger Sekunden den ganzen Raum und steckte mich abermals an. Mich riss es gleich zurück auf den Boden der Tatsachen, als sie gestand auf ihre Begleitung zu warten. Wie automatisch folgte mein Blick ihrem und wieder stieg dieses ekelhafte Gefühl in mir auf. War ich etwa immer noch eifersüchtig? Einst war sie mein Mädchen. Ich ertrug es nicht sie mit anderen Männern zu sehen und es verdeutlichte mir nur all zu sehr, dass sie mich nicht sonderlich vermisst haben konnte. Wer wusste schon, was sie in der Zeit trieb. Mein Gesicht verzog sich gespielt erfreut für sie und meine Brauen hoben sich ein Stück zu weit nach oben. "Ohh, verstehe..wie schön." Es war alles andere als schön, aber gut. Ich würde mitspielen und sicher nicht aussehen, als wäre mir das nicht Recht. "Es ist wirklich lange her..aber gut siehst Du aus.", gab ich von mir und lächelte erneut, ehe ich mir ebenfalls zu helfen wusste. Die hübsche Schwarzhaarige, mit der ich mich vorhin unterhalten hatte, saß noch immer mit ihrer Freundin in eine der Ecken und sah hin und wieder zu mir herüber. Die perfekte Gelegenheit.
"Ach, ich bin auch in Begleitung hier, weißt Du..sie ist zauberhaft.", meine Hand kurz gehoben und ihr zugezwinkert, erntete ich gleich ein verlegenes Winken und kichern ihrerseits. Als sei es abgesprochen, besser hätte es nicht kommen können, denn so wirkte es tatsächlich, als sei ich mit ihr da. Mein Glück, alles andere wäre peinlich gewesen. Die Blöße wollte ich mir vor Lindsay einfach nicht geben. "Und was treibst Du, bist Du noch am Studieren oder schon abgebrochen vor lauter Verzweiflung?", neckend legte ich meine Zunge an den rechten Mundwinkel, meine Hände in die Seiten gestützt und erst jetzt bemerkte ich wie irritiert mich meine Freunde beobachteten. Bleib zu hoffen, dass mir das nicht noch zum Verhängnis wurde.

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Am liebsten würde ich mir im gleichen Moment auf die Unterlippe beißen, würde es nicht gerade dann meine Unsicherheit ausstrahlen lassen. Niemals würde ich auch nur ansatzweise wollen, das Alexander dies bemerkte. Also unterdrückte ich den Drang danach. Was mich eher beschäftigte, war, dass Alexander mich noch immer diese erstaunlich anziehende Wirkung auf mich ausübte. Wie stellte er das nur an? - Sein hinreißendes Lächeln - die Augen - seine Stimme - zogen mich an ihm an. Es war alles wie beim Alten. Außer die Beziehung die wir seit Monaten nicht mehr miteinander führten und noch immer schien es mir als hätte ich diese Zeit noch nicht ganz hinter mich gebracht. Warum sonst machte ich mir solche Gedanken darum, ob Alexander mit den Tussen hier flirtete. Letztendlich ging es mich nichts an. Keine weiteren Gedanken sollten es weiter zulassen, dass ich mich fragte mit wem Alexander wohl wann rummachte. Ich beließ es dabei.
Alexander lächelte. Ob es ihn nun wirklich erfreute, dass ich ihn Begleitung war? - Einer Fake-Begleitung. Nein, ich sollte nun wirklich aufhören mir Gedanken zu machen!
Seine Worte folgten, die mich selbst umdrehen ließen und seinem Blick folgten. Jetzt steht er also auf Schwarzhaarige Tussen. Innerlich verdrehte ich dich Augen, drehte mich jedoch umgehend wieder zu ihm um und setzte dieses liebe Lächeln auf, das zeigen sollte, das mich das nicht im geringsten störte. "Sie sieht wirklich ganz hinreißend aus", sprach ich zu Alexander, dem ich dieses Lächeln weiterhin galt. Nun musste ich wohl den üblichen Smalltalk mit ihm fühlen. Dieses eklige , sonderbare Gefühl blieb nicht aus - es störte mich tatsächlich dass er mit diesem Weib was am Laufen hat. Aber warum nur? Etwa Gefühle für ihn die noch tief in mir verborgen liegen? - Ich wusste es nicht, es machte mich wahnsinnig. "Verzweiflung ich bitte dich. David hat mir ziemlich gut geholfen in der ganzen Zeit. Er war immer für mich da." Jetzt schnitt ich wohl ein verhängnisvolles Thema an. Immerhin war David mehr oder weniger der Grund unserer Trennung. Schließlich beharrte ich darauf weiterhin diesen Schein mit ihm zu wahren - so zutun als wären wir zusammen nur damit Alexander kein Ärger bekam. Selbst mir kamen die Erinnerungen hoch, riefen dieses unwohle Gefühl in mir wider, welches ich ohnehin bereits hatte. Zumal ich extrem nervös bin. Auch etwas, dass ich mir nicht anmerken lassen wollte. "Und..was machst du jetzt beruflich? Du wolltest doch damals gehen, soweit ich das in Erinnerung habe, oder hab ich mich jetzt vertan?" Ich lächelte verlegen. Eigentlich eines der Dinge an denen ich mich nicht zurückerinnern wollte. Diese ganze Geschichte mit uns nahm einen viel zu blöden Lauf. Was kümmerte mich dieser Gedanke - Alexander schien es bestens zu ergehen.

Auch wenn Lindsay meinen guten Geschmack zu loben schien, war ich mir nicht ganz sicher, ob sie es auch so meinte. Sollte sie tatsächlich über all das - über uns - hinweg sein? Die Tatsache, dass sie offenbar auf ihren Begleiter wartete, sprach wohl für sich. Meine Frage beantwortete sich stumm und in meinen Gedanken, schmetterte mich zugleich nieder und traf mich genau da, wo es am Meisten schmerzte. Das sie nach all dem, was sie angerichtet hatte noch wagte den Namen 'David' zu erwähnen, erstaunte mich. Unaufhaltsam staute sich die alte Wut in mir auf und mein verletzter Stolz, erinnerte mich daran, dass ich die Frau mir gegenüber - so sehr ich sie liebte - eine Weile ziemlich hasste. Noch immer war ich mir nicht ganz sicher, ob ihr bewusst war, wie sehr sie mich verletzt hatte. Es als selbstverständlich anzusehen diese Scheinbeziehung mit einem ihrer Mitstudenten zu führen, war die eine Sache, mir nun aber erneut unter die Nase zu reiben, dass er für sie da war und er meinen Platz vielleicht sogar eine Zeit eingenommen hatte, kränkte mich aufs Neue. So ganz ließ es sich in meinem Ausdruck wohl auch nicht verbergen, weswegen ich mit dem Daumen kurz meine Nase striff und Luft hindurch zog. "Ja, wie schön.", gab ich trocken von mir und warf der unbekannten, Schwarzhaarigen noch einen Blick zu, die mich nach wie vor anstarrte. Als wäre ausgemacht, dass ich gleich zu ihr zurück käme, hielt ich meine Hand hoch, die die Zahl drei zeigte und ihr verdeutlichten sollte, dass ich in 3 Minuten wieder zu ihr kam. Kokett strich sie ihre wallende Mähne zurück und nickte tatsächlich. Was für ein Glück, dass sie mitspielte.
Mich der schönen Blondine wieder zugewandt, trafen mich ihre eisblauen Augen wieder. Mir schien, als würde ich jedes Mal einen Stromschlag kassieren, sobald unsere Blicke sich ineinander verfingen und das altbekannte Kribbeln durchflutete mich, getrübt und begleitet von der Eifersucht und der alten Enttäuschung. Noch immer schien sie von sich ziemlich überzeugt zu sein. Ob es sie überhaupt rührte mir gegenüber zu stehen? Abgelenkt wurde ich je' von ihren Lippen, die sich in Bewegung setzten. "Ich arbeite wieder als Teamleiter bei der Polizei, so wie ich es Dir angekündigt habe..es ist besser so." Ihr ein aufrichtiges Lächeln geschenkt, bestärkte ich meine Meinung und konnte nicht behaupten, dass ich das Lehrer dasein vermisste. "Und hast Du schon eine Ahnung, was Du nach dem Studieren anstellst?" Je länger ich darüber nachdachte, desto deutlicher wurde mir, dass ich rein gar nichts mehr über Lindsay wusste. Was 4 Monate doch ausmachten..und noch immer gab es dieses Gefühl in mir flüchten zu wollen. Weit weg vor der Enttäuschung vor mir, der Vergangenheit und dem unendlichen Schmerz, den sie mir zufügte.

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Hatte ich gerade wirklich den leichten Anflug von Ärgernis in Alexander's Blick gesehen, oder täuschte mich meine Wahrnehmung so gewaltig? Leicht - kaum merklich- schüttelte ich den Kopf und blickte zu Alexander. Hatten ihn meine Worte mit David doch so sehr getroffen? Einen wunden Punkt getroffen? Wieso noch sollte es ihm etwas ausmachen, er hatte doch nun Spaß mit anderen Frauen. Da dachte er nicht eine Sekunde mehr daran zurück, was wir erlebten, was wir durchgemacht hatten. All das, schein in Vergessenheit geraten zu sein, jedenfalls für Alexanders - so dachte ich. Sonst hätte er sich nicht so schnell über mich hinweg getröstet.. Es schmerzte. Erneut. Wieder dieser stechende Schmerz in der Herzgegend. Vermutlich war es damals ein Fehler gewesen, das mit David ausrecht erhalten zu wollen. Damit hab ich den mit unter wichtigsten Menschen verloren. Alexander. Ich bereute meinen Schritt. Aber nicht erst seit heute, nun, da ich ihn wiedertraf. Es verspürte mich Tage, Wochen danach die endlose Sehnsucht nach ihm - seinen Küssen - seine Art wie er mich zum Lächeln brachte. Ohne ihn fühlte ich mich unvollständig. Zählten, bedeuteten diese Gedanken und Gefühle noch etwas? Lindsay sei stark!
Meine Lippen aufeinander pressend, verfolgte ich Alexander's Handbewegung mit. Scheinbar sollte dieses Gespräch schneller ändern als ich dachte. Er war wohl schon ganz heiß darauf diese schwarzhaarige Tussi flach zu legen. Da wollte ich ihm gewiss nicht im weg stehen.
Die Lippen ansetzend, da ich ihm seine Frage beantworten wollte, stand ich abrupt auf und lief zu einem dahergelaufenen Typen der mir in den Weg kam. Direkt steuerte ich auf ihn zu, ich packte ihn an der Schulter und tat so als würde ich ihm einen Kuss auf die Wange geben wollte und lächelte selig dabei. "Ryan, wie schön das du da bist", sprach ich mit aufgeweckt, herzlicher Stimme und flüsterte ihm sogleich ins Ohr. "Bitte spiel mit." Zu Alexander umdrehend, wandelte sich das Lächeln in ein Grinsen. "Alexander, das ist Ryan. Ryan, das ist Alexander", stellte ich die beiden höflicher Weise vor und machte sie bekannt, auch wenn ich diesen Kerl so gar nicht kannte, hoffte ich er würde meine Hilfe nicht abschlagen. Kurz sah ich zu 'Ryan', ehe mein Blick erneut auf Alexander fiel. "Tut mir leid, Alex. Ich hab so lang auf Ryan gewartet - ich würde sagen, jetzt wird getanzt!" Mit einer kleinen schwungvollen Bewegung meiner Hüfte, zog ich 'Ryan' mit auf die Tanzfläche und begann nicht gerade unsexy mit ihm die Tanzfläche zu sichern. Alexander schenkt eich einen kurzen Wink - ein Lächeln ehe ich mich vollkommen dem Typen widmete. "Danke das du mitmachst", sprach ich nahe seinem Ohr. "Dafür werden wir die Nacht wohl unsicher machen." Ein unmoralisches Angebot.

Kaum meinem gefakten Flirt ein Zeichen gegeben, bereute ich es schon wieder, denn was sich daraus entwickelte, war ganz und gar nicht nach meinem Geschmack. Statt meine Frage bezügliches ihrer Zukunft zu beantworten, erhob sich die Blondine und steuerte urplötzlich einen Typen an, der meiner Meinung nach viel zu schmierig für sie war. Zu perfekt, zu glatt, zu .. fremd. Es lag längst nicht mehr in meiner Hand das beeinflussen zu können und dennoch wurmte mich der Gedanke, dass sie im Gegensatz zu mir offenbar wirklich eine Verabredung hatte. Zu meinem Glück wusste das die junge Studentin nicht und die Schwarzhaarige wartete sehnsüchtig darauf, dass ich zu ihr zurück kehrte. Lindsay machte kurzen Prozess und stellte den Unbekannten vor, dem ich ohne ein Lächeln die Hand drückte. - Wohl ein wenig zu fest, denn sein Gesicht verzog sich kaum merklich und er nickte reichlich verunsichert. Manchmal hatte ich das Gefühl meine Dienstmarke würde mir ständig auf der Brust kleben, dabei wussten die Meisten nicht einmal, als was ich arbeitete. Wieso also übermäßigen Respekt zeigen, der ohnehin meist völlig übertrieben war? Meinen blonden Engel mit einem Anderen flirten zu sehen, machte mir mehr aus, als ich mir wünschte. Meine Rolle spielte ich jedoch gut, sodass ich nur abwinkte, als sie sich entschuldigte, um auf die Tanzfläche verschwinden zu können. "Nur zu, die Nacht ist jung. Es war nett Dich wiederzusehen." Ende des Gespräches? Es fühlte sich alles andere als gut an sie unter diesen Umständen wieder getroffen zu haben und nur widerwillig ließ ich sie ziehen.
Mir blieb nichts anderes übrig, als meine Jungs aufzuklären, die mich verwirrt ansahen, als ich hinter ihnen stand und mich zwischen sie drängte. "Hört zu, das war..Lindsay. Ihr wisst schon. Irgendwie haben wir geredet und ich hab erzählt, dass ich in Begleitung da bin, sie hat so nen komisches Kerl dabei, also..wenn ihr mich entschuldigt." Ich bemerkte erst, als ich mich ein paar Schritte entfernte, wie wirr meine Sätze geklungen haben mussten. Kaum auf der ledernden Couch platzgenommen, wanderte die Hand der flüchtigen Bekanntschaft meinen Oberschenkel entlang und meine Augen weiteten sich. "Ehm..hey.", brachte ich gepresst heraus und rang mir ein Lächeln ab, während in ihren Augen die pure Lust glitzerte. Scheiße. - Nur schwer konnte ich mich auf ein Gespräch einlassen, denn immer wieder schwenkte meine Aufmerksamkeit zu der tanzenden Studentin, die durchaus nicht verlent hatte sich zu bewegen. "Diese Frau..", murmelte ich unbewusst vor mich hin und verwundert räusperte sich Celia. "Wie bitte?" Ertappt wandte ich mich ihr wieder zu und strich mir mit der Hand über die Stirn. "Was? Achso..entschuldige. Ich war in Gedanken. Wo waren wir?" Himmel, wie lange würde ich das ertragen müssen..

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Mit einem Händedruck beiderseits wurde deren Kennenlernen abgetan. Natürlich gefiel es mir nicht, Alexander gleich nach unser 5-monatigen Wiederbegegnung, anzulügen, doch es musste sein. Ich wollte ihm beweisen, das auch ich ohne ihn meinen Spaß haben konnte, dies stand für mich ganz oben auf der Liste. Niemals würde ich mir nur einen Funken meiner eigentlichen Eifersucht anmerken lassen wollen. Zumal dies alles nicht einmal auf die erhoffte Gegenseitigkeit beruhte -so dachte ich jedenfalls. Gedanken, die mich nicht loslassen wollte. Mein Innerstes nahezu beherrschten. Ich sollte mich nicht weiter damit verrückt machen - eher schweren Herzens, diese Erkenntnis akzeptieren und das Beste daraus machen. Mein Leben wieder anfangen zu genießen. Die Freiheiten die mir nun schon länger offen standen.
Mit Elan und Spaß an der Sache tanzte ich wie wild mit diesem Kerl rum, den ich eben aufgegabelt hatte. Eigentlich war er gar nicht mal so schlecht was das Tanzen betrifft und vielleicht schien er sogar ein ganz netter Kerl zu sein mit dem man auch länger seinen Spaß haben konnte. Eng tanzte ich mich mit meinen Hintern an seinen Schritt, grinste strahlend und hatte sichtlich Vergnügen an dem ganzen hier. Rhythmisch bewegten wir uns zum Takt der Musik die zu uns drang, ließen uns von dieser mitreißen. Meine Arme lässig hebend tanzte ich weiter. In diesem Moment fragte ich mich, wie dieser Abend noch ausgehen würde. Der Spaßfaktor war schon ziemlich hoch - und das vollkommen unerwartet. Schließlich war das mit dem Typen nicht geplant. Einen Augenblick später, beschloss ich sachte einen Blick zu Alexander zu werfen und ob er bei dieser schwarzhaarigen Schnepfe war. Natürlich war er da. Einen kurzen Blick erhaschte ich mir, da er nicht zu mir hinüber sah - auch das war zu erwarten. Also war ich abgeschrieben für ihn. Ein unerträglich, mieses Gefühl trat ein, jedoch nicht lange. Ich schüttelte es ab. Du bist ihm eh egal, dachte ich. Damit fand ich mich ab. Stattdessen wandte ich den Blick von ihm ab, dieses Bild wie er mit einer anderen flirtete, musste ich mir nicht länger antun. So drehte ich mich zum Typen um und blickte ihm direkt in die Augen während wir näher denn je miteinander tanzten. Der Unbekannte, legte mir seine Hand an den Rücken. Der reinste Nervenkitzel stieg an.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte ich ihn. Schelmisch grinste er mich an. Er hatte selbst gefallen daran gefunden, mit mir zu tanzen. Davon ließ ich mich nicht aus dem Konzept bringen und tanzte mit vollem Körpereinsatz, der sogleich elegant und sexy war, weiter. Chris, sagte er kurz angebunden. "Nun Chris, du bist ein wahnsinnig toller Tänzer", merkte ich an, als er mich -meinen Körper- im gleichen Moment, näher an sich zog. Mit einem gewissen Funkeln in den Augen, einem Grinsen auf den Lippen, legte ich meine Arme auf seinen Schultern ab. Alexander kümmerte mich gerade herzlich wenig. Sollte er doch mit der großtittigen, schwarzhaarigen Tussi rummachen. Ich hatte nun besseres vor.

Noch immer deutlich in meinem Stolz gekränkt nun auch noch dem vermeidlichen Fremden, der sichtlich gefallen am Tanzen mit Lindsay zu finden schien, die Hand geschüttelt zu haben, nahm ich mir vor das Spielchen ein wenig auszureizen. Wenn die blonde Studentin glaubte, dass ich mich nun eifersüchtig in die Menge stützte und den Typen von ihr wegriss, dann schnitt sie sich gewaltig. Vermutlich war es ihr aber auch vollkommen egal, denn nicht ein Blick galt wohl mir. Auch ich versuchte mich zu zwingen nicht ständig hinüberzusehen, denn jede weitere Berührung des Mannes, versetzte mir einen weiteren Stich. Angestrengt blendete ich die anstrengende Stimme der Schwarzhaarigen wieder ein, die dauerhaft mit mir sprach oder mich mit der Hand am Oberschenkel berührte. Ihren Kopf in Schräglage versetzt, faltete sie die Hände auf dem Schoß und lächelte verspielt. "Ist alles in Ordnung, Alexander? Ich habe das Gefühl Dich zu langweilen." Schuldbekennend rieb ich die Lippen aneinander und legte meine Hand auf ihre, meine Augen ihre fixierend. Nicht annähernd so schön, wie die von Lindsay, doch ich musste akzeptieren, dass die Zeit vorbei war. Ich musste endlich über sie hinweg kommen, denn ihre Signale waren wohl mehr als deutlich. Sie - hatte - kein - Interesse - mehr.
Den bitteren Beigeschmack mit dem letzten Schluck Celia's Drinks weggespült, erhob ich mich und reichte ihr die Hand auffordernd. "Komm, Du langweilst mich keineswegs. Ich hatte nur einen langen Tag und muss mich wohl wachtanzen oder hast Du einen besseren Vorschlag?" Sichtlich flirtend hob ich nur einen meiner Mundwinkel an, dazu eine Augenbraue und schon fraß sie mir aus der Hand. Zustimmend ergriff sie meine Hand und warf ihr Haar zurück, daraufhin die Tanzfläche ansteuernd. "Ich hab durchaus noch eine andere Idee, aber darauf komme ich später zurück..", säuselte sie mir verlockend ins Ohr, ehe wir mitten in der Menge zum Stehen kamen und ich meine Hand an ihre Hüfte legte, mich zur Musik bewegend. "Ich bin mir sicher, dass Du die hast.." Der Jäger in mir war geweckt und Lindsay für den Moment verdrängt. Show must go on.

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In dem Moment in dem ich erneut einen Blick zu Alexander riskierte, nahm ich wahr, wie angeregt die beiden sich miteinander unterhielten. Es schmerzte ihn und diese.. -ich ersparte mir das Wort- so zu sehen.. Wie konnte er nur so leicht über mich hinweg sein? Es machte mich noch immer wahnsinnig. Rasend machten mich diese Gedanken. Wieso tat er das? Einst war er mein und nun, schwand das alles dahin. Wieso musste ich ihn auch hier in der Bar wiedertreffen? Dann müsste ich nicht etwas vorgeben, was gar nicht so ist. Dass Chris meine Begleitung wäre. Obwohl er doch ziemlich gut aussah. Warum scherrte ich mich dann noch weiter um Alex, wenn ich Chris haben könnte? Ein wenig Vergnügen hatte ich länger nicht mehr gehabt und definitiv wäre er jemand der meinem Geschmack entsprechen würde.
Kurzzeitig entschloss ich mit Chris an die Theke zu gehen, wir bestellten uns einen weiteren Drink. Kichernd blieben wir stehen. Bemerkte seinen schmachtenden Blick und entgegnete diesen mit einem verführerisch verspielten Lächeln. An Chris nun vorbeisehend, entdeckte ich, dass Alexander mit dieser Tussi auf die Tanzfläche stürmte. Erneut breitete sich eine Welle der Eifersucht in mir aus. Schon wie er sie berührte.. Zwingend nicht mehr dort hinzusehen, wandte ich den Blick ab wieder zur Chris. Dieser nippte gerade grinsend an seinem Drink. "Ich würde sagen, zweite Runde für die Tanzfläche, Herzchen", gab ich nur motiviert von mir, ehe wir auf die Tanzfläche erneut zugingen und uns dem gespielten Lied hingaben. Nun noch viel verführerischer tanzte ich mit dem mir fremden Typen, bezirzte ihn mit meinem Körper und den Bewegungen die ich drauf hatte. Immer mehr heizte sich die Stimmung zwischen Chris und mir an, was nur dazu führte, dass ich noch besser tanzte.
Den Blick auf Alexander geheftet, der mich in diesem Moment ebenfalls ansah, schenkte ich ein kaum bemerkbaren herausfordernden Blick. Fuhr mir sinnlich durch meine Haare, während der Brünette hinter mir seine Hände meinen Körper erforschten. Zu der Musik, die gerade langsamer spielte, wurde meine Bewegungen langsamer, drehte mich schließlich zu ihm um, schaute ihm einen kurzen Augenblick in die Augen. Kess legte ich meine Lippen auf die seine und wir verfielen in einen heißen Kuss, diesen ich löste. In dem Wissen das Alexander uns zu gesehen haben musste, tanzte ich unnachgiebig weiter - diesmal sah ich ihn nicht an.

Normalerweise waren es die Frauen, die mich gradezu drängten mit ihnen ein Tänzchen zu wagen. Heute war es jedoch umgekehrt. Ich wollte Lindsay besser im Blick halten und gleichzeitig versuchen mich von ihr abzulenken. Ein bescheuerter Plan, wenn man so darüber nachdachte, allerdings ließ sich dieser nun nicht mehr canceln. Völlig widersprüchlich zu meinem Vorhaben, haftete mein Blick an der Bar, wo sie mit diesem Fremden stand und ihn anhimmelte, als sei er ihr Eigentum. Abgelenkt von der Schwarzhaarigen vor mir, die bereits sexy mit den Hüften kreiste und sich zur Musik anpasste, legte ich die Hände an ihre Hüften und konzentrierte mich darauf, mein südländisches Blut herauszulassen. So entging mir auch, dass sich die Zwei bereits wieder auf der Tanzfläche befanden, ganz in der Nähe von uns. Hin und wider streiften unsere Blicke sich, blieben jedoch nie lang aneinander kleben. Jeder für sich zog seine Show ab und allmählich begann ich das Ganze lächerlich zu finden. Glaubte sie allen ernstes, dass ich ihr mein Leben lang nachtrauern würde, wenn sie sich so aufführte? Wut über ihr unreifes Verhalten überkam mich. Dies verstärkte sich, als wir uns ansahen und sie im selben Atemzug ihre Lippen auf die ihrer Begleitung heftete. Die Musik rückte einen Moment in den Hintergrund und noch gedämpft drang der Lärm zu mir durch. Ich spürte mein Herz gegen die Brust hämmern und das ekelhafte Gefühl der Eifersucht verstärkte sich. Gekränkt von ihrem offenbar provozierenden Verhalten, wandte ich mich von ihr ab und wirbelte meine Tanzpartnerin gekonnt herum, sodass sie kurzerhand mit dem Gesicht vor mir stand und ich meine Hände von ihrer Hüfte bis zu ihrem Hintern gleiten ließ.
Kurz einen funkelnden Blick über ihre Schulter in Richtung Lindsay geworfen, verdeutlichte ich ihr, dass auch ich spielen konnte. Sie wollte eine Show? Die konnte sie bekommen. Mit den Lippen dicht an ihrem Ohr etwas flüsternd, begann Celia zu kichern und ich lächelte verführerisch. Mein Griff an ihrem Po verfestigte sich, als auch ich den ersten Schritt tat, um einen intensiven Kuss zu teilen. Verspielt biss sie mir auf die Unterlippe, zog leicht daran, ehe wir wieder zu einem verschmolzen und ich meine Zunge in ihren Mund eindringen ließ. Es fühlte sich gut an und die Bestätigung noch immer begehrt zu werden, bestärkte mich in meinem Vorhaben Lindsay endlich hinter mir zu lassen. Sie sollte sehen, was sie hatte gehen lassen. Mit ihrem Verhalten zeigte sie mir nur noch mehr, dass eine Beziehung keinen Sinn mehr machte. Nur schwer ließ sich Celia wieder von meinen Lippen lösen und bändigend lächelte ich, den Kopf leicht hin und her gewiegt. "Wir wollen den Abend doch noch ein wenig genießen, hm? Wenn wir zu stürmisch sind, weiß ich nicht, wie lange ich mich noch beherrschen kann." Die Lichter zuckten um uns herum, während ich noch einen flüchtig, herausfordernden Blick zu der Blondine wagte. War das also ihr Ziel, mich zu provozieren?

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